Überführungstörn Nordstern von Spanien nach Kroatien
Unsere Nordstern – eine Bavaria 39 Cruiser – wurde im April/Mai 2019 von Empuriabrava (Spanien) in ihren neuen Wirkungskreis nach Kroatien überführt.
Wir – Uwe Heissel und wechselnde Co-Skipper und Crew – starteten am 2.4.2019 um 11:20 Uhr mit vollgetanktem Motor und gut gelaunt von Empuriabrava (Spanien).
Beim Start konnten wir – Uwe Heißel und Segel – Neuling Nimon – es noch gut im T-Shirt aushalten, aber zwischendrin wurde es ordentlich frisch und auch mal nass von oben. Unsere erste Etappe führte uns sicher nach Port Leucate (Frankreich), wo wir gegen 19:35 Uhr anlegen konnten. Port Leucate ist einer der größten Yachthäfen am Mittelmeer, im Meeresnaturpark Golfe du Lion.
Am nächsten Morgen (03.04.2019) verließen wir um 6.20 Uhr den Hafen von Leucate und nach 72 nautischen Meilen und tollem Segelwetter konnten wir mit nur wenigen Motorstunden den Port-Camargue erreichen. Dieser Yachthafen ist ein Teil von Le Grau-du-Roi, einer Stadt an der wunderschönen Mittelmeerküste des Golfe du Lion.
Der nächste Tag führte uns 58 nautische Meilen weiter bis zum Port de Carry-le-Rouet. Dieser gehört zu Sausset les Pins einem Ort an der Côte d’Azur, nur 40 km von Marseille entfernt. Weiter ging es gleich am nächsten Morgen (05.04.2019) mit Ziel Port de Cassis. Bis zu unserem heutigen Ziel waren es nur 23,5 nM, so benötigten wir knapp 4 Stunden für diesen Schlag.
Am darauffolgenden Tag legten wir einen Hafentag in Cassis ein. Kleinigkeiten konnten wir in diesem malerischen Ort am Mittelmeer in Ruhe erledigen, bevor es am 07.04.2019 mit neuem Crew – Jan Drexelius – in Richtung Korsika gehen sollte. Den wunderschönen Port Tino Rossi (Ajaccio – Korsika) erreichten wir nach 193,5 nautischen Meilen am 08.04.2019 gegen 14:20 Uhr
Am 09.04.2019 verließen wir um 11:20 Uhr den Port Tino Rossi (Ajaccio – Korsika) in Richtung unseres nächsten Zieles.
Leider fiel am Nachmittag unser Motor aus – es wurde kein Diesel mehr zur Einspritzpumpe gefördert. Zerlegen, säubern und wieder zusammen bauen der Förderpumpe löste das Problem vorerst. Am Abend erreichten wir dennoch nach 49 nautischen Meilen den wunderschönen Naturhafen von Bonifacio an der Südspitze von Korsika.
Von dort ging es weiter über La Caletta auf Sardinien bis nach Ustica, einer ganz tollen kleinen Vulkaninsel, die ich bereits 1985 schon einmal mit einem Segelboot besucht hatte. Dort legten wir am 12.04.2019 gegen 16 Uhr an. Leider ging auf der Strecke immer wieder der Motor (vorwiegend mitten in der Nacht) aus. Eine neue Förderpumpe wurde in der Marina Sitimar bestellt und soll dann dort eingebaut werden. Am nächsten Tag gings bei super Segelwetter – wie geplant von Ustica weiter bis nach Palermo in die Marina Sitimar. Hier machten wir für 2 Wochen fest und beendeten somit unsere erste Etappe.
Danke für den tollen Service in der Marina Sitimar.
2. Etappe
Unsere 2. Etappe startete am 27.4.2019 um ca.13:00 Uhr im Hafen von Palermo nach Salina, als Co-Skipperin war dieses Mal Yvonne mit an Bord.
Auf dem Weg in Richtung Roccella Ionica drehten wir eine Runde um den Stromboli und gingen nachmittags vor Punto della Lena vor Anker wo unser komplettes Deck durch starken Fallout übersäht mit Asche war. Abends gings dann an die Nordwestküste von Stromboli , wo wir den Naturgewalten einiger tollen Eruptionen zuschauten. Wir verlangsamten unsere nächtliche Fahrt, um bei Sonnenaufgang in die Straße von Messina einzulaufen. Den angepeilten Hafen erreichten wir dann am 29.04.2019. Am nächsten Tag ging es dann bei traumhaften 4-5 Windstärken los in Richtung Crotone.
Am 01.05.2019 ging es unter Motor weiter Richtung Santa Maria di Leuca. Hier trafen wir zwei junge Segler (Felix und Niklas – Instagramaccount: SGLTRN) mit ihrer deutschen Yacht „Ars Vivendi“. Die beiden wollten weiter nach Griechenland. Außerdem gehörte noch eine weitere deutsche Yacht „Skea“ zu unseren Nachbarn, deren Eigner gerade frisch aus dem Arbeitsleben ausgeschieden waren und nun ihren Ruhestand genießen konnten.
Wir verließen am 02.05.2019 gegen 10:20 Uhr Marina di Leuca, leider wieder bei wenig Wind und erreichen unser Zwischenziel Brindisi am Abend.
Yvonne nutzt den Tag für eine SightseeingTour und Uwe Heissel für Kleinreparaturen an der Nordstern. Unter anderem kommt der Aussenborder dran … alter Sprit hat die Düsen zugesetzt, das bedeutet zerlegen, reinigen und wieder zusammenbauen ;-).
Am 03.05.2019 setzen wir unsere Tour fort, zuerst geht es für eine kleine Runde in den inneren Hafen von Brindisi und dann starten wir zu unserer Nachtfahrt bei mehr Wellen als Wind. Wieder streikt mitten in der Hundewache der Motor, also wieder alles zerlegen und säubern, hier zeigt sich das wahre problem, die Dieselpest hat die Ansaugleitung zum Tank verstopft. Kurz vor Mittag erreichten wir unseren Einklarierungshafen Cavtat, ein sehr schönes kleines Städtchen südöstlich von Dubrovnik.
Auf unserer weiteren Route nach Kobas bestaunten wir die Bauwerke von Dubrovnik vom Wasser aus. Um 16:40 Uhr erreichen wir dann unser heutiges Ziel, den kleinen Anleger von Kobas im Stonski Kanal. Wir essen in Luka´s Taverna Kobas super leckere Miesmuscheln in pikanter roter Soße und frischen Fisch vom Grill. Konas ist eine sehr nette Bucht mit steinernem Anlegesteg und Murings. Hier stromern viele Hunde und Katzen herum.
Um 8:00 Uhr am nächsten Morgen (06.05.2019) starten wir in Richtung Stomorska bei gutem Wind. Wir segeln an Korčula und Hvar vorbei und passieren die Paklinski-Inseln, bei Sveti Klement wird der Jugo (Kräftiger Südostwind) schwächer und schläft sogar ein. Kurz darauf folgt eine moderate Bora, die uns Gegenwind und Schauerböen beschert. Unser Tagesziel Stomorska hat nun voll auflandigen Wind und entsprechende Wellen. Aber wir erreichen dennoch problemlos den Hafen. Dank des netten Hafenmeisters (das Anlegen erwies sich als sehr tricky) können wir gegen 20:45 Uhr an einem ruhigen Platz – längsseits vor der Pizzeria Volat – festmachen. Das Essen und die Bedienung im Volat sind sehr gut und nett.
Am 07.05.2019 geht es gegen 11:00 Uhr bei wechselnden Winden weiter nach Rogoznica. Auf der Ostseite suchen wir nach den Gemeindebojen, aber diese sind nicht mehr da. Leider fällt uns der Motor aus, weil kein Diesel mehr gefördert wird, da der Tank zu wenig Inhalt für das kurze Steigrohr hat. Aufgrund einer russischen Regatta gibt es keine Liegeplätze mehr und so gehen wir an eine Boje in der Marina Frapa. Im Atrium auf Rogoznica stärken wir uns bei sehr leckerem Essen.
Weiter geht es am nächsten Tag um 10:00 Uhr unter Motor in Richtung Ugljan Muline, wo wir um ca. 20:00 Uhr ankommen. Die heutige Etappe umfasste 60 nM. Am Anlegeplatz zeigte Navionics geringe Wassertiefen an, aber der freundliche Marinero weist uns einen guten Platz mit genügend Tiefe zu. Seine Familie betreibt das Restaurant am Kai, sehr freundlich und mit gutem Essen.
Der nächste Schlag beginnt um 08:50 Uhr am nächsten Morgen (09.05.2019) in Richtung unseres Zielhafens Marina Veruda (Pula). Der kräftige Jugo bläst uns anfänglich mit seinen Schauerböen in guter Zeit in Richtung Istrien, vor Mali Lošinj dreht der Wind dann leider und wir müssen dagegen ankreutzen. Kurz vor dem Südzipfel von Istrien schläft der Wind dann komplett ein und die Sonne kommt durch. Um 20:00 Uhr erreichen wir nach 79 nM das Ziel unseres Überführungstörns – Marina Veruda (Pula).
Insgesamt haben wir seit Empuriabrava in 2 Etappen und mit kleineren Pannen stolze 1617 nautische Meilen zurückgelegt. Die Nordstern hat ihren neuen Bestimmungsort erreicht.
Nordstern Überführung von der Marina Veruda (Pula) in die Marina Kaštela (Split)
Skipper: Uwe Heissel
Crew: Egon und Uwe
Aus Kapazitätsgründen mussten wir unsere „NORDSTERN“ kurzfristig von der Marina Veruda (Pula) in die Marina Kaštela bei Split überführen.
Dazu reisten wir in der Nacht vom 28.07. auf den 29.07.2019 mit dem Auto an. Bevor es dann am Montagnachmittag losgehen konnte, wurde noch die neue Radarantenne (Raymarine Quantum) mit Hilfe des Teams von Paolo am Mast installiert.
Nach der obligatorischen Sicherheitseinweisung ging es dann kurz nach 18:00 Uhr los. Bei annähernd null Wind mussten wir motoren und ankerten gegen 21:30 Uhr in der Uvala Portic. Leider hatte das Restaurant schon geschlossen.
Am Dienstag lichteten wir gegen 08:00 Uhr den Anker und motorten weiter Richtung Südost. In Ilovik gingen wir zum Mittagessen an die Boje. Nach der Stärkung ging es dann weiter in Richtung nach Ugljan Muline, wo wir gegen 21:40 Uhr längsseits anlegen konnten. Hier hatte das Restaurant, das ich von der früheren Tour kannte noch geöffnet.
Mittwoch früh verließen wir dann noch vor 07:00 Uhr den Hafen und mussten erst einmal wieder unter Motor fahren. Am frühen Nachmittag stellte sich dann doch eine leichte Brise ein und wir konnten etwas segeln. Der reparierte Code-0 wurde gesetzt und manchmal machten wir gute Fahrt.
Gegen 20:30 Uhr machten wir dann nach 158 nautischen Meilen (ab Pula) in der Marina Kaštela am SCS Kai fest.
Unser kurzer, windarmer dafür sonnenreicher Törn mit zahlreichen Badestopps wurde im Hafenrestaurant abgeschlossen.